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Köln produziert Strom für 250.000 Einwohner aus ihrem Abfall

Geschrieben am 24.04.2013
Stromerzeugung aus Abfall

Köln produziert Strom für 250.000 Einwohner aus ihrem Abfall

Die Nutzung regenerativer Energien ist ein stetig wachsender Sektor – denn sie müssen mittelfristig die fossilen Brennstoffe ersetzen. Bei innovativen und umweltfreundlichen Energien denken die meisten Menschen zunächst an die ökologischen „Klassiker“ wie Sonne, Wind, Wasser und Biomasse. Sie alle sind CO2-Neutral und in unbegrenzter Menge vorhanden. Es gibt jedoch eine weitere Energiequelle, die diesen Anforderungen entspricht, auch wenn dabei niemand an „Bio“ denken würde: Restmüll.

Restmüll als Energiequelle in einem Kraftwerk

Die Stadt Köln ist bei ihrer Energieerzeugung einen kreativen Weg gegangen: In ihrer Restmüllverbrennungsanlage (RMVA) werden jährlich rund 700.000 Tonnen Hausmüll und andere Reste verbrannt, zum Beispiel Baustellenabfälle und Reste der Kompostieranlage,und der Stromerzeugung zugeführt. 250.000 Einwohner können auf diese Weise mit Energie versorgt werden. Die RMVA ist seit 1998 in Betrieb und verfügt über einen effizienten Anschluss an Kölns Schnellstraßen sowie über einen eigenen Containerbahnhof. Somit ist eine kontinuierliche, zuverlässige Anlieferung des Mülls gewährleistet.

Die Funktionsweise der Anlage

Stromerzeugung aus AbfallDie RMVA Köln besteht aus mehreren Elementen. Das erste ist der Tagesmüllbunker, in dem die Annahme und erste Sortierung des Mülls durch eine jeweils separate Annahme erfolgt. Im nächsten Schritt, der Aufbereitung, findet die gezielte Vorbereitung der Müllarten auf die Verbrennung statt. Dies geschieht durch eine genauere Sortierung, die noch verwertbare Komponenten wie Metalle herauszieht. Der restliche Müll aller Arten – Haus- und Sperrmüll, Baustellenabfälle sowie die Reste der Kompostierung – werden nun gut durchmischt, damit sie eine möglichst homogene Masse ergeben, die sich optimal verbrennen lässt. Im Restmüllbunker wird dieser Müll bis zur Verbrennung gelagert. Dabei wird auf eine verlässliche Kontinuität geachtet: Es ist immer ausreichend Müll vorhanden, um Schwankungen in der angelieferten Menge ausgleichen zu können.

Die eigentliche Verbrennung des Mülls…

… erfolgt im Kesselhaus in insgesamt vier Öfen bei bis zu 1200 Grad. Von hier werden die heißen Abgase direkt zu einer Einheit geleitet, in der Wasser in Wärmetauschern zu Dampf erhitzt wird, das wiederum Turbinen antreibt, die den Strom erzeugen. Ein mehrstufiges Abgas-Reinigungssystem sorgt dafür, dass alle entstehenden Abgase zuverlässig gereinigt werden.

Die technische Ãœberwachung und Kontrolle

Sämtliche Schritte werden in der Leitwarte der Anlage jederzeit überwacht und ermöglichen eine ständige Kontrolle und Messung aller Prozesse und Werte. Die Betriebsmannschaft hat hier stets den Zugriff auf alle Informationen und kann im Bedarfsfall sofort reagieren. Von einer weiteren Messeinheit aus, dem Messhaus, gehen die Abgaswerte direkt ans Umweltbundesamt. Somit ist eine permanente Kontrolle gewährleistet – und eine Viertelmillion Kölner beziehen zuverlässig Strom aus ihrem Abfall.

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